BU ist teuer bei körperlicher Berufsarbeit
Im Gegensatz zur Sozialversicherung kalkuliert die private Versicherungswirtschaft nach dem individuellen Risiko. In der Konsequenz sind Berufe mit körperlicher Arbeit besonders teuer – und das sind genau die, die tendenziell auch schlechter bezahlt sind. So notwendig eine BU-Absicherung beispielsweise für einen Fliesenleger oder Dachdecker wäre, sie ist einfach kaum bezahlbar. Gleiches gilt bei Vorerkrankungen.
Besser einen Ausschnitt versichern als gar nichts
Den Kopf in den Sand zu stecken und auf die Versicherung zu verzichten, ist die schlechteste Lösung. Die Versicherungswirtschaft hat mit der Grundfähigkeits-Versicherung eine Deckung entwickelt, die sich auch Menschen in Risikoberufen leisten können. Der Versicherer definiert in den Bedingungen bestimmte versicherte Fähigkeiten, zum Beispiel:
- Sehen
- Hören
- Sprechen
- Gehen
- Knien
- Bücken
- Heben und Tragen
- Gebrauch einer oder beider Hände
Der Versicherungsfall ist unterschiedlich beschrieben – es gibt sehr leistungsfähige Policen, die bereits bei Verlust von nur einer Grundfähigkeit zahlen. Andere sind je nach Beruf sinnlos, zum Beispiel wenn die Versicherung für einen Maurer erst eintritt, wenn beide Hände nicht mehr zu gebrauchen sind.
Unterschiede zur BU klar herausstellen
Die Grundfähigkeitsversicherung wirkt oft wie eine Ausschnittsversicherung, die nur einen Teil des BU-Risikos abdeckt. In Wahrheit ist der Aufbau aber etwas komplizierter. Es kann eine BU eintreten, die nicht versichert ist, zum Beispiel durch eine Krebserkrankung oder psychische Ursachen, wobei es durchaus Verträge gibt, die eigenverantwortliches Handeln als Grundfähigkeit versichern. Es kann aber genauso gut sein, dass eine Grundfähigkeit verloren geht und deswegen eine monatliche Rente gezahlt wird, obwohl der Versicherte durchaus erwerbsfähig ist. Ein stummer Maler würde also völlig legal doppelt kassieren dürfen.